Förderprojekt ENERGIE

Janitza und weitere namhafte Partner untersuchen im Rahmen des Förderprojekts ENERGIE die Netzzustandsüberwachung in Echtzeit unter Einsatz minimaler Investitionen in die Messtechnik

24.04.2015

Förderprojekt ENERGIE

Die Janitza electronics GmbH beteiligt sich an dem Förderprojekt ENERGIE, eines Feldtests zur Netzzustandsüberwachung in Echtzeit. Mit den Erkenntnissen aus dieser Arbeit lassen sich die strategisch wichtigen Punkte der Niederspannungsebene messtechnisch erfassen und auf dieser Basis den Zustand des restlichen Netzes abschätzen. So können kritische Netzsituationen autark erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Lahnau, 16. Februar 2015 - Der Name des Projekts, ENERGIE, steht für „Erfassung der niederspannungsseitigen Netzzustandsgrößen in Echtzeit“. Unternehmen der Energiebranche, Universitäten und Spezialisten aus der Industrie erarbeiten hierbei gemeinsam ein Konzept zur ganzheitlichen Betrachtung der Netzplanung sowie Strategien für eine bessere Auslastung der Verteilnetze. Ziel ist es, mit wenigen Messungen an strategisch wichtigen Stellen des Niederspannungsnetzes zuverlässige Aussagen über den gesamten Netzzustand zu machen – eine der großen Herausforderungen der Energiewende. Vor allem in der Verteilnetzebene kann es zu kritischen Zuständen kommen, die ohne Messung unentdeckt bleiben. 

An dieser Stelle kommt Janitza ins Spiel, denn das Projekt stellt hohe Anforderungen an die Messtechnik, wie Janitza-Geschäftsführer Rudolf Müller erläutert: „Die zahlreichen Messwerte an den Knoten müssen in Echtzeit zur Verfügung stehen. Nur dann kann ein Smart Grid ausreichend schnell auf Ereignisse reagieren. Gleichzeitig muss eine dezentrale Speicherung der Messdaten im Gerät dafür sorgen, dass die Daten bei einer Übertragungsstörung nicht verloren gehen. Dass die Messtechnik selbst sehr genau, robust und langlebig sein muss, versteht sich von selbst.“ Janitza entwickelt eigens für das Projekt einen Netzqualitätsanalysator. Neben der modular erweiterbaren Anzahl der Strommesskanäle, der hohen Rechenleistung für lokale Intelligenz wird die Kommunikation zu einer übergeordneten Leittechnik per LWL und Ethernet die wesentliche Grundlage der Entwicklung darstellen. 

Bild 2: Beispiel eines Lastprofils aus der Netzvisualisierungssoftware GridVis®.
Bild 2: Beispiel eines Lastprofils aus der Netzvisualisierungssoftware GridVis®.

„So eine Entwicklung ist für uns schon ein gewisser Aufwand“, so Firmengründer und Geschäftsführer Markus Janitza, „aber wir begreifen die Energiewende als Chance unsere führende Position in der Messtechnik Branche auszubauen. Durch unser Engagement für das ENERGIE-Projekt werden wir unser umfassendes Know-how in Sachen Smart Grid und dezentrale Energieerzeugung nochmals erweitern.“ 

Neben der Messtechnik spielt die effiziente Übertragung der Messdaten, mit PLC (Power Line Communication), auf der letzten Meile eine entscheidende Rolle bei diesem Projekt. Für Netzbetreiber ist dies ein wichtiger Punkt, denn bisher konnten abgesetzte Messstellen (z.B. Kabelverteiler) nur aufwendig mit GPRS/UMTS Modems angebunden werden. Das Verbundprojekt ist Teil der Förderinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze“ des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung und wird mit einem Gesamtvolumen von rund 2 Mio. Euro gefördert. Als Koordinator fungiert die SWK NETZE GmbH, ein Tochterunternehmen der SWK STADTWERKE KREFELD AG. Sie stellt auch ein Cluster für den Test zur Verfügung. Die Stromnetz Berlin GmbH berät das Konsortium als assoziierter Partner. Für die EMV-Untersuchungen zeichnet sich die Universität Duisburg-Essen verantwortlich, die FH Düsseldorf übernimmt die Analyse der Netzzustandsdaten sowie die statistischen Berechnungen zur Simulation des gesamten Netzes. Seitens der Industrie ist neben Janitza die devolo AG beteiligt. Sie liefert die Kommunikationstechnik auf Powerline, d. h. das Energienetz dient auch als Träger für die Kommunikation. 

Projektstart war der 1. November 2014. Derzeit erarbeiten die Teilnehmer ein Systemkonzept und die Netzsimulation. In diesem Rahmen entwickelt die FH Düsseldorf eine Methode zur Identifikation von erfolgversprechenden Messstellen, den zukünftigen Einsatzorten der Janitza-Messgeräte. In der zweiten Phase werden die Soft- und Hardwarekomponenten realisiert und aufeinander abgestimmt. Der praktische Einsatz erfolgt in der dritten Phase: Die Komponenten werden in realen Wohn- und Geschäftsumgebungen installiert, getestet sowie anschließend die Ergebnisse evaluiert und statistisch ausgewertet. Das gesamte Projekt soll sich über zwei Jahre erstrecken. 

Das Projekt zeichnet sich insgesamt durch seinen dezidiert ganzheitlichen Ansatz aus, denn durch die verbundübergreifende Projektkoordination der SWK NETZE GmbH ist ein pragmatischer Ansatz und hohe Anwendungsrelevanz der Forschungsarbeiten sichergestellt. 

Stefanie Hollingshaus Pressekontakt Marketingkommunikation +49 6441 9642-539 (Telefon) +49 6441 9642-30 (Fax)