„Wir denken in Megawatt an Speichermöglichkeit“
Das Speichern von Energie ist eine zentrale Frage einer sicheren Stromversorgung – aber auch ein interessanter Business Case. Wohin die Reise bei Energiespeichern geht, erklärte Martin Klempert von der TESVOLT AG beim Janitza® EXPERT TALK
18.06.2024
Der weltweite Bedarf an Energie steigt pausenlos. Oft entspricht das Angebot des produzierten Stroms aber nicht dem aktuellen Bedarf. Deshalb braucht es neue – und vor allem größere Speicherlösungen. Martin Klempert, Inverter Business Expert der TESVOLT AG, hat in seinem Vortrag auf dem Janitza® EXPERT TALK am 6. Juni 2024 in Lahnau einen praxisbezogenen Einblick in die aktuellen Entwicklungen in diesem Geschäftsfeld gegeben.
Warum Energiespeicher notwendig sind, ist offenkundig: „Der Wind pustet nicht permanent und die Sonne scheint nur zur Hälfte des Tages“, so Martin Klempert, der aus Berlin zugeschaltet war. Angebot und Nachfrage passen selten perfekt zusammen. Deshalb brauche es ein Kopplungsglied zwischen dem Verbraucher und dem Erzeuger von Energie. Die Energie muss zwischengespeichert werden, beispielsweise in Form von Wasser in Stauseen. Oder in klassischen Batteriespeichern, wie sie die TESVOLT AG mit Sitz in der Lutherstadt Wittenberg anbietet.
Viel Bedarf, große Speicher
Weil der Energiebedarf steigt, steigen auch die Anforderungen an die Kapazität heutiger Energiespeicher. „Wir denken über Megawatt an Speichermöglichkeit nach. Das ist der Trend, der sich abzeichnet.“, berichtete Martin Klempert. Die TESVOLT AG bietet Lösungen für Energiespeicher von wenigen kWh bis zu Multi-MWh-Anlagen an.
Die Kunden von Martin Klempert finden mit den Speichern verschiedene Lösungen für ihre Energiefragen. Für einige Kunden steht die Optimierung des eigenen Verbrauchs im Mittelpunkt. Strom kann dann eingekauft und zwischengespeichert werden, wenn er am günstigsten ist. Und dann z.B. in der Nacht selbst verbraucht werden.
Auch für eine Lastspitzenkappung eignet sich ein potenter Speicher. Denn oftmals unterliegen Unternehmen der Vorgabe, einen bestimmten Energiebezug aus dem örtlichen Netz nicht zu überschreiten. Braucht das Unternehmen dennoch mehr Strom, entstehen oft zusätzliche Kosten. Ein passender Speicher, der in diesen Momenten zusätzliche Energie liefert, kann auf lange Sicht Kosten minimieren. Ein entsprechend großer Speicher kann auch für einen kompletten Ersatzstrom sorgen und zeitweise den weiteren Betrieb eines Unternehmens sicherstellen.
Interessant für Investoren
Die Speicherung von Energie eigne sich aber auch als Investition, erklärte Martin Klempert. Denn die Strompreise steigen und fallen je nach Nachfrage von Stunde zu Stunde im Verlauf eines Tages. Die stundengenauen Preise des Tages werden um 15 Uhr des Vortages veröffentlicht. Ein Investor kann nun große Mengen von Energie speichern, wenn der Strom günstig ist und verkaufen, wenn der Preis gestiegen ist. „Es geht also wirklich nur darum, Energie zu speichern und auszuspeichern, je nachdem, ob wir einen hohen oder niedrigen Preis haben.“, so Martin Kleppert. Auf lange Sicht erweist sich die Anschaffung eines Speichers als lohnende Investition.
Der Janitza® EXPERT TALK in Lahnau war der zweite von vier Seminartagen 2024. Janitza bietet die Talks außerdem in Osnabrück (11. Juni) und München an (17. September). Bei den Tagesveranstaltungen treffen interessierte Fachleute aus der Praxis auf Fachexperten, die tiefgreifende Einblicke in aktuelle Themen rund um Energieüberwachung und Netzqualität bieten. Der Fokus liegt auf einem lebendigen Erfahrungsaustausch zwischen den Teilnehmern sowie auf Fachvorträgen, die das neuste Wissen der Branche vermitteln.